INTERVIEW MIT GERHARD HAB ÜBER DAS WESTHOUSE AUGSBURG

Anlässlich des Richtfests am 13.02 haben wir ein Interview mit dem Geschäftsführer Gerhard Hab über das Konzept des Westhouse geführt.

Letzte Woche wurde das Richtfest für das Westhouse gefeiert. Das Hotel einsmehr wird Teil des Multifunktionsgebäudes im Westen von Augsburg sein, dessen Planung das Architekturunternehmen 4Wände realisiert. Neben unserem Inklusionshotel werden noch einige weitere Unternehmen und Angebote im Westhouse ihren Platz finden. Um einen Einblick in das Gesamtkonzept zu erhalten, hat unsere Praktikantin Noa Koerl ein Interview mit Gerhard Hab, dem Geschäftsführer von 4Wände, geführt.

Wie würden Sie das Unternehmen 4Wände beschreiben?
4Wände ist ein Planungsbüro und Generalunternehmer in Augsburg mit gut 20 Mitarbeitern, welche bundesweit arbeiten. Wir konzipieren, planen und realisieren hochwertige energieeffiziente Multifunktionsgebäude in Holzbauweise (wo nötig auch in Kombination mit Stahl, Beton und Glas). Wir stehen für kostenoptimierte, integrale Planung und moderne Architektur (Design2Cost-Prinzip) nach Niedrigenergie- bis Passivhaus-Standard. Je nach Wunsch des Bauherrn erstellt 4Wände Gebäude schlüsselfertig oder teilfertig als Ausbauvariante mit Eigenleistung. Die Immobilie der Zukunft ist nicht nur wirtschaftlich und funktional, sondern auch energie- und ressourceneffizient und leicht zu verändern bzw. zu erweitern.

Was ist die Grundidee, die hinter dem Projekt Westhouse steckt?
Wir hatten von Beginn an das Anliegen, Räume für das Miteinander zu schaffen. In einer Zeit, in der vieles schneller, digitaler und einsamer wird, braucht es neue Orte der Begegnung. Orte, an denen Menschen sich gerne treffen, miteinander feiern und kreativ arbeiten. Räume zum Nachdenken, zum Genießen und Freundschaft pflegen – aber auch für Sport, Tanz, Theater, Musik und Gottesdienst. Als Social Building greift Westhouse das Bedürfnis nach Gemeinschaft auf und bietet Räume zur Begegnung an – für Einzelpersonen, Vereine, Veranstalter, Kirchengemeinden und Unternehmen. Damit so viele Menschen und Gruppen wie möglich von diesem Angebot profitieren, können Räume auch nur temporär und flexibel gebucht werden.

Welche Projekte und Abteilungen werden im Westhouse zu finden sein?
Das Gebäude bietet sehr viele unterschiedliche und flexible Nutzungsmöglichkeiten mit einem Saal für bis zu 500 Personen, 9 Seminarräumen und einer Turnhalle. Das Inklusionshotel einsmehr passt da sehr gut in das Gesamtkonzept, wie auch das Bistro „Meike´s Schmeckerei“ mit seinen regional-nachhaltigen Angeboten. Zusätzlich befinden sich in dem Gebäude Büroflächen, ein Co-Workingspace, Beratungseinrichtungen und eine Kinderbetreuung. Welche Projekte und Angebote sich dann im Laufe der Zeit entwickeln, hängt von der Kreativität der Veranstalter ab. Im Westhouse finden die Besucher dazu alles, was sie für große und kleine Veranstaltungen brauchen, inklusive Catering und vielem mehr.

Was wird das Besondere am Westhouse sein?                                                                           
Westhouse wird ein Ort in Augsburg-Kriegshaber, in dem das Leben pulsiert. Es ist aber auch ein Rückzugsort, der die Möglichkeit für eine kurze Auszeit bietet. Deswegen finden Besucher bei uns auch einen Raum für Stille und Gebet. Sonntags wird der Veranstaltungssaal für Gottesdienste genutzt werden.

Was ist das Besondere auch im Hinblick auf die nachhaltige Bauweise?                                       
Auch die Bauweise spiegelt das Miteinander wieder. Als Holz-Hybrid-Bau ist Westhouse die ökologische Alternative zu Gebäuden in Massivbauweise, die in der Herstellung viel Ressourcen und Energie benötigen. Wo machbar, setzen wir daher auf Holz als gesundes nachhaltiges Baumaterial und auf Energieeffizienz durch KfW55-Standard, Wärmerückgewinnung, eine 1.000 qm Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und einiges mehr.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Westhouses?                                                          
Wir haben schon viele Jahre vor der Realisierung des Gebäudes viele Menschen aus Politik, Gesellschaft und Unternehmen in die Entwicklung der Westhouse-Idee einbezogen, damit dies nicht einfach nur ein weiteres Gebäude in Augsburg wird, sondern ein Haus voller Leben für die Menschen in der Region. Mein Wunsch ist, dass Westhouse seine Bestimmung als Ort der Begegnung gut erfüllen kann und dieses Angebot von den Menschen der Region angenommen wird. Und dann wünsche ich mir, dass dieses Konzept des Social Buildings ein Vorbild für weitere ähnliche „Westhäuser“ in Deutschland wird.

Gerne können Sie noch kurz beschreiben, was Sie vor dem Projekt Westhouse gemacht haben?
In den Jahren vor Westhouse haben wir eine Reihe von kirchlichen Gemeindezentren in verschiedenen Regionen Deutschlands in Holzbauweise geplant und realisiert. Großteils waren es Neubauten, aber auch Umbauten und Erweiterungen bestehender Zentren, von einer kleinen Kirche mit 100 Sitzplätzen bis zu einem Veranstaltungssaal mit 500 Plätzen. Alles in Holzbauweise und Niedrigenergiestandard. Mehr unter www.4waende.de

Vielen Dank für das Interview!