INKLUSION LEBEN! TUN WIR DAS IM HOTEL EINSMEHR?

Eine kritische Auseinandersetzung mit uns selbst Oft werden wir als Team einsmehr gefragt: Wie macht Ihr das im Alltag mit den Mitarbeiterinnen mit Behinderung? Eine Frage die uns nicht immer gefällt, weil sie so eigentlich gar nicht gestellt werden sollte.

Oft werden wir als Team einsmehr gefragt: Wie macht Ihr das im Alltag mit den Mitarbeiterinnen mit Behinderung?

Eine Frage die uns nicht immer gefällt, weil sie so eigentlich gar nicht gestellt werden sollte. Wir sehen unsere KollegInnen nicht als Menschen mit Behinderung an sondern als Menschen mit Beeinträchtigung, mit einem Handycap oder ganz ehrlich…. einfach nur als Menschen!!!!

Alle hier haben ein Handycap! Wir behaupten, es gibt niemanden der keines hat. manche von uns haben aber einen erhöhten Unterstützungsbedarf, manche hat es belastender getroffen als andere. Das stimmt. Wir sehen uns aber nicht als 2 unabhängige Teams sondern als EIN Team.

Wir alle fordern und fördern uns. Nicht immer reibungslos aber in welcher Firma der Welt läuft denn immer alles reibungslos? Wo Menschen arbeiten gibt es Konflikte, Auseinandersetzungen, Ungerechtigkeiten aber auch Gerechtigkeiten.

Jemand kann eine geistige Beeinträchtigung haben oder eine körperliche Beeinträchtigung und sehr gesund und glücklich sein. Jemand anderes im Team kann familiäre Konflikte haben, daran verzweifeln und sich deshalb nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren und braucht die Unterstützung seiner KollegInnen. Was ist nun schlimmer? Was daran ist überhaupt schlimm? Schlimm ist maximal, dass die Gesellschaft nicht allen die gleichen Chancen einräumt oder Schubladen für jeden Einzelfall sucht. Eine Diskussion die man endlos führen kann und sollte. Ein Ergebnis kann vielleicht nicht erwartet werden. So lange machen wir einfach was wir machen – arbeiten.

Wer ist denn nun beeinträchtigt? Derjenige bei dem es auf dem Papier steht? Derjenige der einen Schwerbehindertenausweis dafür hat?

Wichtig ist doch nur, dass das Team aufeinander acht gibt und ganz wichtig: Dass wir uns achten, beachten, respektieren. Natürlich braucht es Menschen die genügend Sozialkompetenz für einen inklusiven Job in der Hotellerie mitbringen. Aber wo sollte das denn nicht so sein? Ist das nicht die Grundvoraussetzung für jeden Job?

Im Grunde haben wir mehr Fragen an die die uns fragen: „Wie macht Ihr das?“ als umgekehrt.

Wie macht Ihr das denn? Mit Euren KollegInnen die Angehörige pflegen? Mit denen die Migräne haben? Mit denen deren Kind zahnt und die deshalb jeden morgen zu spät in Büro kommen? Mit denen die finanzielle Sorgen haben? Mit denen die Angst haben morgens zur Arbeit zu kommen? Unterstützt Ihr sie nicht?

Für uns ist die Zusammenarbeit mit völlig verschiedenen Menschen Arbeitsalltag. Vielleicht ein Vorteil unserer Branche. Einfach machen! Oder?

Ein Kommentar von Sandra Huerga Kanzler  – stellvtr. Direktion – Hotel einsmehr